Wohn-Pflege-Gemeinschaften

Wenn es zu Hause nicht mehr geht

Bauliche Barrieren, gesundheitliche Verschlechterung, Vereinsamung… es gibt unterschiedliche Gründe, warum Menschen mit Pflege- und Assistenzbedarf nicht mehr in ihrer angestammten Wohnung leben können oder möchten. In dieser Situation werden Wohnformen gewünscht, die ein selbstbestimmtes Leben und gleichzeitig eine dauerhafte Versorgungssicherheit ermöglichen. Wohn-Pflege-Gemeinschaften bieten solche Lösungen an: Barrierefreier Wohnraum in Kombination mit Alltagsunterstützung, Pflege und Einbindung in eine Gemeinschaft mit anderen Menschen.

Gemeinsam leben in Wohn- und Hausgemeinschaften

Obwohl sich die bestehenden und in Planung befindlichen Projekte baulich, ordnungsrechtlich und hinsichtlich ihrer Zielgruppen unterscheiden, basieren sie doch auf einem ähnlichen Grundprinzip: Das Leben, der Alltag der Menschen findet mit Unterstützung von Pflege- und Betreuungsteams in einer überschaubaren Gruppe statt: entweder gemeinsam in einer Großwohnung oder in Einzelapartments mit dazu gehörigen Gemeinschaftsflächen. Zusammen Einkaufen, Kochen, Spazieren gehen oder andere Freizeitaktivitäten gehören zum Wohnalltag. Je nach persönlichen Wünschen und Möglichkeiten kann man dabei sein und mitmachen oder sich in die Privatsphäre zurückziehen. Durch das Zusammenleben entstehen persönliche Beziehungen und das Gefühl, dazu zu gehören… gute Voraussetzungen für Wohlbefinden und Geborgenheit!

Vielzahl und Vielfalt kleinräumiger Wohn-Pflege-Projekte

Neben dem Servicewohnen und Pflegeeinrichtungen entstehen seit zwei Jahrzehnten in Hamburg so genannte „Wohn-Pflege-Gemeinschaften“. Unter diesem Begriff sind in der Regel Wohngemeinschaften, Wohngruppeneinrichtungen und Hausgemeinschaften zu verstehen. Sie erweitern das vorhandene Angebotsspektrum, entlasten pflegende An -und Zugehörige und vermeiden pflegebedingte Umzüge.

Wohn-Pflege-Gemeinschaften werden im Bestand oder als Neubau errichtet und zum Teil in direkter Nähe zu anderen Wohn- und Versorgungsangeboten, wie zum Beispiel Servicewohnen, Pflegewohnungen auf Zeit oder Tagespflegeeinrichtungen. Die Sozialbehörde fördert den Ausbau dieser kleinräumigen Wohnformen und deren Integration in Hamburgs Quartieren. 2021 existieren 78 Wohn-Pflege-Gemeinschaften, vor allem mit ambulanter Pflege aber auch in stationärer Ausrichtung. Sie richten sich insbesondere an Menschen mit Demenz, Menschen mit körperlichen oder psychischen Beeinträchtigungen und ältere Menschen mit Behinderungen.

Wohn-Pflege-Börse

Hier geht es zu den freien Zimmern in den Wohn-Pflege-Angeboten!

Wohn-Pflege-Gemeinschaften in verschiedenen Formen

In Hamburg werden Wohn-Pflege-Gemeinschaften auf der Grundlage des Hamburgischen Wohn- und Betreuungsqualitätsgesetz in zwei Angebotsformen unterschieden: Wohngemeinschaften (WG), die in der Verantwortung der Mieter*innen – bzw. deren Angehörigen oder gesetzlichen Betreuer*in – und Wohneinrichtungen (WE), die in der Verantwortung eines Trägers liegen. Nachfolgend erhalten Sie einen Überblick.

Ambulant betreute Wohngemeinschaften (WG)

In selbstverantworteten WGs leben bis zu zehn Personen als Mieter*in in einer gemeinsamen Wohnung. Sie üben das Hausrecht aus und haben die Schlüsselgewalt inne.

Wir verwenden hierfür die Abkürzung WG.

Wohneinrichtungen mit ambulantem Konzept (WEa)

Anders als in selbstverantworteten Wohn-Pflege-Gemeinschaften sind Projekte in Trägerverantwortung dadurch gekennzeichnet, dass ein*e Betreiber*in Wohnen, Betreuung und Pflege als gekoppelte Leistungen anbietet. Sie können sich in ihrer Größe und Zielgruppe unterscheiden und einerseits in ambulanter Versorgung umgesetzt werden.

Wir verwenden hierfür die Abkürzung WEa.

Wohneinrichtungen mit stationärem Konzept (WEs)

Anders als in selbstverantworteten Wohn-Pflege-Gemeinschaften sind Projekte in Trägerverantwortung dadurch gekennzeichnet, dass ein*e Betreiber*in Wohnen, Betreuung und Pflege als gekoppelte Leistungen anbietet. Sie können sich in ihrer Größe und Zielgruppe unterscheiden und andererseits auch in stationärer Versorgung umgesetzt werden.

Wir verwenden hierfür die Abkürzung WEs.

Andere Wohn-Pflege-Formen (AF)

Über die genannten Angebotsformen hinaus gibt es auch gemeinschaftliche Wohnformen, zum Beispiel private oder von Initiator*innen gegründete Seniorenwohngemeinschaften oder Hausgemeinschaften, in denen sich ältere Menschen zusammenschließen und je nach Bedarf ambulante Unterstützung hinzuziehen.

Auch temporäre Wohnform, wie zum Beispiel eine Pflegewohnung werden an dieser Stelle mit aufgeführt.

Wir verwenden hierfür die Abkürzung AF.